Jeder weiß, dass es Big Data gibt. Big Data, das ist das massenhafte Sammeln von Daten, welches m. E. nur dem Ziel dient, den abolut gläsernen Bürger zu schaffen – und zwar für Unternehmen, Regierungen und Geheimdienste. Alles getreu dem Motto aus amerikanischen Krimis: „Alles was Sie sagen kann gegen Sie verwendet werden …“ Selbstverständlich drückt das niemand so deutlich aus. Selbstverständlich nutzen die gewonnenen Erkenntnisse immer igendwie der Wirtschaft und die Wirtschaft dient uns ja lt. Merkel bekanntlich allen, nicht wahr? Und wenn eine Regierung die Bespitzelung mit einem Staatstrojaner auf die Spitze treibt, dann schützt sie uns eben vor uns selbst. So einfach ist das!
Woher stammen nun besagte Daten? Das sind Online-Bestellungen, Angaben aus Telefonverzeichnissen, Handy-Bewegungsmuster, Postings in sozialen Netzwerken, Bankdaten, Gesundheitsdaten, Daten der „Smart Home“ Technik, öffentliche Überwachungssysteme, Messenger-Daten (Chatverläufe) und-und-und. Selbstverständlich wird all das zwar weitgehend anonym gesammelt, aber letztlich ist es mit einer Filterung ähnlich der Rasterfahndung ein Leichtes, Einzelpersonen aus so einem Datenwust gezielt heraus zu greifen. Der Datensammler kennt dann die Einzelperson besser als die sich selbst. Was sich mit den Daten anfangen lässt, zeigt die Sendung „Quarks & Co: Die Macht der Daten“ sehr deutlich. Mit diesem „Ausforschen von oben“ haben wir uns mittlerweile arrangiert und nehmen es als quasi „gottgegeben“ hin: Das Ausspionieren durch andere ist zum Normalfall geworden. Vom Erfassen der Daten bis zum Beeinflussen durch gezielte Daten ist es dann nur noch ein sehr kleiner Schritt.
Bleiben wir bei dem Ausforschen. Wirtschaft, Regierung und Geheimdienste betrachten das als ihr Privileg. Aber mit welchem Recht eigentlich? Jeder Otto Normalverbraucher kann den Spieß umdrehen und den Namen einer bestimmten Person im Internet eingeben. Anschließend werden die öffentlich zugänglichen Informationen zu eben dieser Person zusammengesucht: Big Data einmal anders. Das ist im Grunde genommen auch nichts anderes als das, was die o. e. Unternehmen und Institutionen betreiben. Nur nennt es sich anders, denn es wird als „Doxing“ bezeichnet und als was ganz, ganz Schlimmes angesehen – gewisse Politclowns gehen dabei sogar so weit, dass sie von einem Angriff auf die Grundpfeiler der Demokratie sprechen. Hmm… – vor dem Gesetz sind bekanntlich alle gleich. Bloß dann, wenn sie keine Lobby oder gigantische Finanzmittel hinter sich haben, sind sie offensichtlich ’ne ganze Ecke gleicher!
Aber wer kommt denn auch auf die Idee, diejenigen, die uns ausforschen, selbst auszuforschen? Beispielsweise ein Schüler aus Hessen. Während Regierungen und Unternehmen schalten und walten können wie sie wollen, hat man den Schüler festgenommen: Den Herrschenden pinkelt man nämlich nicht ungestraft ans Bein! Mimimmi – jetzt sind diejenigen, die uns mit einem Staatstrojaner „beglückt“ haben, selbst mal ins Kreuzfeuer geraten. Diejenigen, die immer alles am besten wissen und sich zeitgleich verhalten wie ein Elefant im Porzellanladen – denn wenn die das nicht getan hätten, dann hätte es auch keine öffentlichen Datenspuren für’s Doxing gegeben. In Folge nach zusätzlichen technischen Maßnahmen zu rufen belegt dann doch eigentlich nur merkliche IT-Inkompetenz. Statt völlig verfehlt nach technischen Lösungen zu schreien wäre mehr digitale Kompetenzvermittlung, wie die Piratenpartei sie fordert, sehr viel zielführender.
Doch so etwas wird es m. E. nicht geben. Weil: Dann müssten nämlich gewisse, selbsternannte „Eliten“ zugeben, dass sie von Tuten und Blasen keine Ahnung haben – geht doch gar nicht! Und so bleibt letztlich nur zu hoffen, dass es Otto Normalverbraucher gelingt, den einen oder anderen, ahnungslos-„elitären“, so genannten „Volksvertreter“, wieder runter auf den Boden der schnöden Tatsachen zu bringen. Insofern betrachte ich das, was der o. e. Schüler da gemacht hat, schonmal als einen durchaus zu begrüßenden Anfang und als das Vorangehen mit gutem Beispiel! Meinen Respekt hat der junge Mann jedenfalls …
die bürgermeistern des heimatortes des hessischen schüler gab an, dass man trotz allem stolz auf den jungen mann sei.
siehe haz.de von heute morgen.
man muß seine gegner mit den gleichen mitteln schädigen.
und wer nicht will, dass seine daten gehackt werden, sollte sie nicht in clouds oder ähnlichen medien abspeichern.
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Und wer von betrunkenen, übermüdeten, gehetzten, ignoranten oder rasenden Autofahrern plattgefahren wird, ist auch selber Schuld. Hätte ja drinnen bleiben können.
„man muß seine gegner mit den gleichen mitteln schädigen.“
Damit werden nur Konflikte geschaffen, die nie wieder aufhören. Davon haben wir schon genug auf der Welt. Wird langsam mal Zeit für Frieden und Miteinander. Unser Planet macht das Kriegsgetreibe nämlich nicht mehr lange mit.
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ich scheine mich falsch ausgedrückt zu haben.
auch ich lehne das krieg führen ab und sehe die notwendigkeiten für frieden auf der welt.
denn es werden doch nur unschuldige im krieg getötet.
kriegsherren sitzen im warmen und geben befehle ohne auf dem schalchtfeld zu agieren.
sorry für das missverständnis.
ich hatte nur die bgm zitiert und hätte das klarer formulieren sollen.
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Sieht wirklich aus wie ‚eigene Meinung‘. No Problemo. 😉
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Der Datensammelwut, die in allen Ecken der schönen neuen Welt grassiert ist richtig übel, aber nicht gut vergleichbar mit dem aktuellen Vorfall.
Mal abwarten, wie sich Johannes S. Strafe ausgestalten wird.
Wären sein Stalking, Hacking und Doxing gegen die Datensammelwut von Behörden und Konzernen gerichtet gewesen, nebst Schwärzung brisanter Stellen, um das dann persönlich an die grosse Glocke zu hängen, hätte er meinen Respekt gehabt und vermutlich auch eine sehr milde Strafe erhalten.
Das ist aber nicht der Fall. Er hat aus niederen Instinkten im Geheimen gehandelt und bewusst in Kauf genommen und ermöglicht, dass andere Rechtsradikale, angestachelt u.a . durch rechtsradikale Schmierenblätter wie PI-News und Epoch-Times, und sonstige Kriminelle die geleakten Daten missbräuchlich verwenden. Laut Mitwisser und Zeuge Jan Schürlein, wollte Johannes den linksgrün-versifften (incl. CDU, FDP und SPD) schaden. Dass die grossen Datensammler in Behörden und Konzernen gesammelte Massendaten einfach mal so veröffentlichen, ist auch nicht der Fall.
Ergo: Der Vergleich hinkt mit beiden Beinen gleichzeitig. Dennoch hoffe ich, dass die Welt daraus wirklich schlauer hervorgeht und sich in Datensparsamkeit zu üben lernt. Die Personen, deren Daten geleakt wurden, tragen eine Teilschuld. Und unsere Kultur und das Bildungssystem auch.
Das Internet, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 25 nach der Entdeckung des Web. Immernoch leben wir in Deutschland, dem angeblichen Vorreiter der Digitalisierung, im digitalen Neuland. Danke liebe ewiggestrige geldgeile neoliberale und national-konservative Elite.
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dein pseudonym gefällt mir gut.
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Dankesehr 😀 Was verbindest du damit? (Ich sag hinterher gerne, was ich damit verbinde)
Deins finde ich vom Klang her sehr ansprechend. Es hat etwas mystisches an sich, da der Begriff ‚Genogramm‘ im Allgmeinen nur sehr selten zu hören ist und aus dem wissenschaftlichen Bereich entstammt.
Meine Faszination zum Thema Mensch kitzelt der Begriff auch, da er eine Darstellungsmethode der menschlichen Entwicklung beschreibt. Ich hätte durchaus gerne meinen eigenen Stammbaum bis zurück nach Afrika gewusst, weiss aber, dass das nur Wunschträume bleiben werden.
P.S. Schau mal, es gibt ein Buch mit dem Namen: http://web311.mis60.de/wordpress/produkt/anarchrist-von-der-erloesung/
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zum einen steckt der begriff anarchie in deinem nick wie auf das wort christ.
beides verbunden finde ich faszinierend.
doch denke ich, der mensch ist nicht in der lage in einer anarchie zu leben.
als christenmensch auch nicht.
die katholische kirche ist zu bigott.
ein genogramm ist, wie du schreibst, das aufstellen eines stammbaumees.
mein stammbaum reicht leider nur bis zu den großeltern meiner eltern.
die vorfahren bis zur herkunft aus afrika zu kennen wäre auch ein traum von mir.
in den usa werden genstests angeboten, die dir sagen können wie viel von wem in deinen genen steckt.
das dürfte aber teuer sein.
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Ich durfte den Ur-Großvater meiner Mutter noch persönlich kennenlernen. Er hatte im 1. WK gedient und ist anschliessend Kommunist geworden. Weiter zurück kann ich leider auch nicht gucken. Und auf väterlicher Seite kenne ich nichtmal Opa und Oma.
Mit Anarchrist spiele ich auf den humanistischen Teil christlicher Werte an (Liebe deinen Nächsten, helft einander, stehlt nicht, lügt nicht, tötet nicht) und zwar ohne Herrn und Herrschaft.
Anarchie gab es außer in sehr selten anzutreffenden Einzelgruppen, noch nie so richtig, wenn mich nicht alles täuscht. Unsere frühprimaten Vorfahren hatten auch schon Hackordnungen und Alphatiere. Wir bewegen uns also wahrscheinlich gar nicht von ihr weg, sondern auf sie zu. Ist eh keine absolute Wissenschaft, diese Anarchie 😀
Ich sehe Chancen in der Kombination aus KI, guter Vernetzung der Menschen damit und untereinander und aufklärerischen und fortschrittlichen Maßnahmen. Dafür muss der Großteil unserer kapitalistischen Dogmen über Bord geworfen werden und am besten auch eine gemeinsame Sprache gefunden werden. Das bringt uns einander wieder näher in Verständnis und Augenhöhe.
Eine KI könnte, wenn ein Mensch eine grosse Entscheidung zu treffen gedenkt, sofort die Folgen davon vor Augen führen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die herrschende Klasse der Superreichen nicht durchgängig bewusst ist, wie sich die Konsequenzen ihres Handelns für diejenigen anfühlt, die in den sauren Apfel beissen müssen.
Den Gentests kann man (noch?) nicht wirklich trauen. Selbst bei Zwillingen wurden in den Ergebnissen sehr grosse Abweichungen festgestellt. https://www.youtube.com/watch?v=Isa5c1p6aC0
Und so teuer ist das glaube ich gar nicht. Hier ist von 89 Euro die Rede:
https://www.ancestry.de/dna/
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danke für deine ausführungen.
der vater meines vaters war auch kommunist in der nazizeit. in seiner wohnung tauchte einaml die sa auf, wohl um den opa zu befragen oder so.
meine tante erzählte das.
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