Das heutige Schmuddelwetter hat mich an etwas erinnert … Das Jahr war 1978 und es handelte sich um meine zweite Chemiker-Arbeitsstelle – die erste war in den Semesterferien an Bord des Forschungsschiffes „Solea“ gewesen – und zwar im Betriebslabor der Nordharzer Zucker AG im Werk Baddekenstedt. Ist lange her. Da wurden 12h-Schichten geschoben und insbesondere die Nachtschicht war immer eine Hängepartie. Vis a vis vom Werkstor gab es ein Café, welches um 24:00 Uhr schloss. Es war im Labor Tradition, dass täglich kurz vor Geschäftsschluss jemand rüber ging, um für sechs Leute Kaffe und Sahne zu holen. Das „andere“ wurde inzwischen bereits im Labor erhitzt. Wir brauten aus den Zutaten einen Irish Coffee, der die ganze, lange Nachtschicht über wach hielt und der dafür sorgte, dass die Arbeit leicher von der Hand ging: Heute ist so etwas undenkbar! Das winterliche Schmuddelwetter z. Zt. der Zuckerkampagne sorgte dafür, dass das Zeug auch wirklich gut schmeckte und wärmte. Ergo: Wann immer fieses Schmuddelwetter vorherrscht, lohnt sich dieses Rezept!
Portionen: 1
Zeitbedarf: 0,5 Stunden
Zutaten:
Irish Whiskey (oder Schottischer Whisky – man beachte die unterschiedlichen Schreibweisen!)
Kaffee
brauner Zucker
Schlagsahne
Vanillezucker
Zubereitung:
Der Whisky bzw. Whiskey wird in einem kleinen Topf oder Butterpfännchen (je nach Menge) abgedeckt – wichtig! – stark erhitzt, aber keinesfalls(!) gekocht. Sobald er heiß ist den braunen Zucker darin auflösen. Parallel dazu wird ein sehr starker Kaffee gekocht (der Löffel sollte sich beim Reintunken verbiegen). Zur Schlagsahne den Vanillezucker geben und die Sahne-Vanillezucker-Mischung schlagen (Dickflüssigkeit reicht völlig aus!). Nun den Whisky (bzw. Whiskey) in ein hitzefestes 0,3l-Glas geben. Er sollte knapp ein Drittel des Gesamtvolumens ausmachen. Anschließend vorsichtig bis knapp zur Markierung mit dem heißen Kaffee überschichten. Es bleibt noch etwas Platz im Glas: Bis zum maximalen Füllstand mit der dickflüssigen Sahne auffüllen. Wer’s mag kann umrühren, muss aber nicht sein. Vorsicht beim Trinken: Sehr, sehr heiß! Und auch nur dann konsumieren, wenn man die Nacht über durchmachen muss oder will!
hab ich so auch noch nicht getrunken.
glaub dir aber gerne,diese gebräu wird wahrscheinlich
ein echter bretterknaller sein.
werde ich bei gelegenheit testen.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Die größte Schwierigkeit sind die hitzefesten Gläser. Wir haben damals im Labor Borosilikat-Bechergläser, die extra für diesen Zweck reserviert worden sind, verwendet. Normale Gläser platzen nämlich beim Einfüllen.
Gefällt mirGefällt 1 Person
wow, welch eine wirkung.
sollte ich in die „verlegenheit“ kommen, eine nacht wach bleiben zu wollen, bereite ich mir den trank zu.
habe mir den gesamten beitrag kopiert. das näxte schmuddelwetter kommt bestimmt.
normalerweise reicht zum wachbleiben das weglassen der medis am abend. 😉
Gefällt mirGefällt mir