Die Kamera macht nicht das Bild. Das Bild macht der Fotograf. Die Kamera ist nur ein Werkzeug dafür. Dabei gilt der Satz der Schriftstellerin Anaïs Nin: „Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind sondern wie wir sind.“ Manche Kameras liefern Fotos wie der Fotograf sie sieht. Andere nicht und dann muss man die Bilder nachbearbeiten bis sie so sind, wie man selbst sie wahrgenommen hat. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine entsprechende Bildoptimierung vorzunehmen. Kürzlich bin ich über ein solches Verfahren unter Verwendung von GIMP gestolpert. Es handelte sich um eine recht komplexe Form der Bearbeitung mit einem Dutzend unterschiedlicher Masken, vier verschiedenen Layern, gefühlten tausend Bearbeitungsschriten usw., alles einzig dazu dienend, Kontrast und Sättigung einer Aufnahme optimal zu gestalten. Entweder war ich zu blöd dazu oder in der englischsprachigen Anleitung fehlte es an wesentlichen Schritten oder aber ich habe das schlichtweg falsch übersetzt – was ich aber nicht glaube – und ich bin daran gescheitert.

Doch der vorgegebene Weg interessierte mich und ich dachte mir: Kann man so ein Ziel nicht auch auf viel einfachere Weise erreichen? Ich probierte rum – und das war schließlich von Erfolg gekrönt. Die nachfolgende Methode optimiert ein Bild bzg. Helligkeit, Kontrast und Sättigung derart, wie man es vermittels der von GIMP zur Verfügung gestellten Standardfunktionen niemals hinbekommen würde.


Das von der Kamera gelieferte und zu optimierende Originalbild.

Und wie optimiert man das Bild jetzt?

Schritt 1: Zuerst wird die Aufnahme selbstverständlich unter GIMP geladen.

Schritt 2: Im Ebenenfenster klickt man die Aufnahme mit der rechten Maustaste an und wählt „Ebene duplizieren“. Die neue Ebene wird jetzt farblich hinterlegt mit der Bezeichnung „Kopie“ angezeigt. Die farbliche Hinterlegung weist darauf hin, dass es sich um die aktive Ebene handelt.

Schritt 3: Man wählt „Farben/ Farbton/Sättigung“. In der sich öffnenden Dialogbox wird die „Helligkeit“ verringert (i. d. Größenordnung um etwa -25) und die „Sättigung“ verstärkt (i. d. Größenordnung um etwa +40).

Schritt 4: Man selektiert „Farben/ Kurven“ und verändert „Kanal: Wert“ ziemlich brutal, wie auf dem untenstehenden Bild zu sehen ist.


Die veränderte Ebene.

Schritt 5: Im Ebenenfenster den Modus „normal“ anklicken und die Deckkraft reduzieren bis das Bild gefällt (d. h. i. d. Größenordnung um etwa 50%).


Das hinsichtlich Sättigung und Kontrast optimierte Foto.

Schritt 6: „Ebene/ nach unten vereinen“ anklicken und das fertige Bild exportieren.

Bei diesem Verfahren kommt man ohne zig Masken aus und – vor allem! – es ist schnell gemacht. Hier ist noch der direkte Vorher-Nachher-Vergleich:


Die Aufnahme vor und nach der Optimierung.