Ich habe ja so ein paar kurze Clips auf dem Handy. Einer dieser Clip-Ordner trägt den vielsagenden Titel „Bewegende Momente der Weltgeschichte“. Da geht es um Innovationen, die uns wirklich weiter gebracht haben 😉 . Also um den Bau des Eiffelturms oder der Pyramiden, um Mt. Rushmore, um die Entstehung von Venedig oder ganz profan um die erste Toilette mit Wasserspülung. Kürzlich fand ich dann noch den Rütli-Schwur, allerdings vom SRF u. d. h. auf Schwyzerdütsch. Damit habe ich so meine Probleme. Zum besseren Verständnis war der Clip allerdings mit deutschen Untertiteln unterlegt wordn. Na prima, dann nehmen wir den doch damit!

Denkste, sagte der Igel, und stieg von der Bürste. So einfach gestaltet sich die Geschichte mit dem Runterladen eines Videos inklusive Untertitel nämlich nicht. Zumindest bei YouTube handelt es sich dabei um zwei unterschiedliche Dateien. Um den Untertitel in das Video einzubinden müssen beide Dateien obendrein noch zusammengeführt werden. Dafür gibt’s im Internet zig Anleitungen. Habe ich recherchiert, ausprobiert und keine hat funktioniert. Ergo war Eigenleistung gefordert, denn geht nicht gibt’s nicht. Die nachfolgende Methode mag zwar „Marke Eigenbau“ sein, aber sie funktioniert wenigstens!

Es begann eine zeitraubende Batelei, die schließlich aber erfolgreich endete – und wozu ich auf ein paar Tools zurückzugreifen hatte, die ich sonst fast nie verwende (mein Standardkonvertierungsprogramm XMedia Recode scheiterte nämlich am Untertitel). Also, was braucht man dazu? Erstmal einen Video-Downloader, der als Webdienst angeboten wird. Dann noch einen weiteren Webdienst zum Runterladen der Untertitel-Datei. Zusätzlich die Freeware Handbrake – hier vorzugsweise die portable Version – um beide Dateien zusammen zu führen und zuletzt zum Umcodieren in ein megakompatibles und vor allem platzsparendes Endformat noch die portable Freeware TEncoder. Beide setze ich allerdings als bereits installiert voraus (wobei die Installation ja nur im Entpacken besteht). Und wie geht man nun unter Windows vor?

Zuerst wird natürlich die Video-URL des Clips ermittelt. Damit bemüht man den erstgenannten Webdienst und lädt das Video als MP4 runter. Mit gleicher URL geht man in den o. e. Untertitel-Downloader. Der lädt die Untertitel im SRT-Format runter. Nun hat man zwei Dateien, erstens das MP4-Video und zweitens die SRT-Untertitel. Jetzt Handbrake starten und „Datei: Eine einzelne Videodatei öffnen“ wählen. Das MP4-Video laden und die Handbrake-Oberfläche wechselt. Den Reiter „Untertitel“ wählen und die Schaltfläche „Untertitel importieren“ anklicken, anschließend die SRT-Datei einlesen. Unter „Lang“ die betreffende Landessprache wählen (hier: Deutsch) und dann den Ausgabeordner festlegen. Dazu rechts unten die Schaltfläche „Wählen“ betätigen. Nun den Ausgabeordner suchen und unter „Dateiname“ die Endung auf *.mp4 ändern. Alles mit „Speichern“ bestätigen und die Schaltfläche „Encodierung starten“ betätigen. Nun dauert es ein paar Minuten, bis Handbrake Video und Untertitel zusammengefügt hat.

Das Ergebnis der Zusammenfügung findet sich danach im Ausgabeordner und kann mittels eines Videoplayers wie bspw. VLC kontrolliert werden. Dabei bitte UNBEDINGT BEACHTEN, dass dazu Untertitel im Player aktiviert sein müssen! Wenn das der Fall ist, dann erscheint das Video mit Untertiteln. Es ist nur eben noch nicht megakompatibel und auch an seinem Speicherplatzbedarf lässt sich noch kräftig schrauben. Bloß unterstützt Handbrake diese Funktionen nicht. Deswegen wird zuletzt noch der TEncoder mit ins Boot geholt. Den starten und die soeben mit Handbrake erzeugte Ausgabedatei darunter laden. Als Zielformat des Videocodecs wählt man XviD und als Zielformat des Audiocodecs MP3, dazu noch den AVI-Container. Jetzt ist unten rechts noch das Häkchen vor „Enable Subtitles“ zu setzen, anschließend die Umcodierung starten. Packt man diesen Clip jetzt auf’s Smartphone, dann läuft er MIT eingebundenen Untertiteln!