Über Weihnachten habe ich nicht zugenommen – ganz im Gegenteil sogar! Doch dann folgte die Zeit der Resteverwertung zwischen den Feiertagen und, na ja … – die Waage habe ich so lange in die hinterste Badezimmerecke verbannt bis sie sich entschuldigt hat. Es sind aber immer noch Reste übrig geblieben, insbesondere mittelhartes Weißbrot und harte Brötchen sowie Käse, zum Wegschmeißen viel zu schade. Was macht man damit? Ich habe mir ein paar Rezepte angesehen. Eins davon war für Chiliknödel und stammte aus Tirol. So richtig nachkochen konnte ich das nicht – gerade auch, was die Chilis betrifft, mit Rücksicht auf meine Mitbewohner – und musste deswegen nach ein paar für Nicht-Chiliheads verträglichen Alternativen suchen. Übrigens ist die Paprika-Alternative trotz der zwei Teelöffel an Chiligewürzen NICHT scharf! Geschmacklich ist das (zumindest für mich) zwar eher ungewohnt, dennoch aber super. Wenn man sich dann die zweite Kanonenkugel reinzwingt, während sich die Schädeldecke bereits hebt, sollte man an Frau Merkel denken: „Wir schaffen das!“ 🙂
Zeitbedarf: 2,5 Stunden
Portionen: 4 (8-9 Knödel)
Zutaten:
ca. 250 g altes Weißbrot (etwa 1/2 großes Weißbrot), gut zerkleinert (alternativ: harte Brötchen oder Brötchen und Weißbrot gemischt)
200 ml Milch
150g geriebener oder geraspelter, kräftiger Käse (alternativ: ein entsprechendes Käsestück sehr klein geschnitten)
200g milde Chilis nach Geschmack (alternativ: 2 Paprika und 1 TL Chiligewürz wie bspw. „Harissa“ o. ä.)
1 EL Koriander
1/2 TL Salz
1 TL Chipotle (alternativ: mildes Chiligewürz wie bspw. „Harissa“ o. ä.)
2 Eier
2 EL Mehl
2 EL Butter
2 mittlere Zwiebeln, fein gewürfelt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt oder sehr klein geschnitten
Wasser und Salz zum Kochen der Knödel
ggf. Kräuterbutter
Zubereitung:
Butter in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze schmelzen. Zwiebel hinzufügen und 2 Minuten dünsten, dann Knoblauch hinzufügen und nochmal 1 Minute lang dünsten, anschließend von der Kochplatte nehmen. In einer kleinen Schale die Eier aufschlagen und mit der Milch verquirlen. Alle anderen Zutaten sehr gut zerkleinern (d. h. kleiner als 1cm-Stücke): Dieser Schritt dauert mit Abstand am längsten und beansprucht gut die Hälfte der gesamten Zubereitungszeit! Je nach Zustand von Weißbrot und Brötchen muss man das entweder kleinzupfen oder aber eine grobe Küchenreibe verwenden. Weißbrot, Käse, Chilis (bzw. Paprika), Gewürze und Mehl in einer hinreichend großen Schale (34cm-Schale) zusammen geben. Die Zwiebel-Knoblauch-Mischung und die Eiermischung hinzufügen. Alles gut zu einem Teig vermengen bis keine trockenen Brotstückchen mehr vorhanden sind und die Masse zusammen hält, dann etwa eine Viertelstunde lang zugedeckt ruhen lassen. Die Konsistenz ist richtig, wenn die Schale beim Hochheben der Teigmasse kleben bleibt. Hinweis: Sollte die Masse zu trocken sein dann mit etwas Milch und ggf. einem weiteren Ei geschmeidiger machen. Sollte sie zu flüssig geraten dann mit etwas Paniermehl eine festere Konsistenz einstellen. Nach der Ruhezeit die Masse nochmal gut durchkneten (Fliesenkleber ist gar nichts dagegen!) und gleichmässig in der Schale verteilen; Oberfläche glätten. Mittels Esslöffel ein Gittermuster von 9 Quadraten aufbringen: Jetzt hat man ungefähr die Menge, die man für 8-9 Knödel braucht. Portionsweise mittels Esslöffel entnehmen und mit NASSEN Händen knapp tennisballgroße Knödel formen. Knödel bei Bedarf bis zum Kochen zugedeckt kühl stellen (man kann sie ggf. auch schon am Vortag zubereiten). Viel Salzwasser in einem 26cm-Topf (nicht kleiner!) zum Kochen bringen und die Knödel dort hinein geben; etwa 20 Minuten leicht siedend ziehen lassen (die Knödel sinken zunächst und schwimmen nach knapp 5 Minuten unter Quellen auf). Vorsichtig – um ein Zerfallen zu vermeiden – mit einem großen Löffel oder mit der Schaumkelle heraus nehmen, gut abtropfen lassen und auf die Teller verteilen. Zum Servieren etwas Kräuterbutter auf jedem Knödel schmelzen lassen und die Knödel wahlweise mit Koriander oder frischen Petersilienblättern dekorieren. Alternativ dazu kann man auch auf die Kräuterbutter verzichten und die Knödel in einer Brühe schwimmend servieren.