Zum Garten gehört das Grillen. Grillen ist was Schönes, verlangt aber auch, wenn es gelingen soll, nach gewissen Feinheiten. Das fängt schon mit dem Anzünden an. Mache ich immer so: Grillschale mit Holzkohle beschicken, Spiritus drauf und ein paar Minuten warten, damit der in die Kohle einziehen kann. Nochmal Spiritus drauf und aus sicherer Entfernung ein brennendes Streichholz draufschmeißen. Dann macht es ziemlich laut „WUMMM!!!“ und wenn der Grill stehen bleibt, dann brennt er auch 🙂 .
Es folgen das Braten und die hemmungslose Fressorgie, so frei nach dem Motto: „Nicht doch noch eine Bratwurst? Ist ganz frisch; die hat sogar noch Puls – fühl‘ mal!“ Irgendwann aber ist der Zeitpunkt erreicht, an dem alleine schon der Anblick von Grillgut einen Brechreiz auslöst, weil wirklich beim allerbesten Willen absolut gar nichts mehr reinpasst und sich die Schädeldecke bereits sichtlich gehoben hat. Danach kommt der Tag der Verdauung.
Was bleibt ist der erkaltete Grill. Der muss sauber gemacht werden. Der Grill an sich ist problemlos: Kalte Asche rausfegen, auf den Beeten oder im Komposter verteilen – ist erstklassiger Dünger – und gut is‘. Bleibt nur noch ein Problem, nämlich der restlos versiffte Grillrost – schwarz, schmierig, eklig, miefig, fettig: Einfach nur bäh! Wie bekommt man den wieder sauber? Mit einem simplen Trick gestaltet sich das Reinigen des Grillrosts ziemlich einfach. Ihr braucht dazu:
– ca. 20l Regenwasser,
– 2 alte Zeitungen,
– 2-3 Päckchen Backpulver,
– Messingbürste,
– alte Kunststoff-Spülbürste,
– Küchenpapier,
– großer Stein.
Und dann? Grillrost mit Regenwasser gut nass machen. Zuerst werden die groben Verunreinigungen mit der Messingbürste rein mechanisch so gut es geht entfernt. Anschließend eine alte Zeitung auslegen und die mit dem Regenwasser gut anfeuchten. Grillrost da drauf packen und möglichst überall mit dem Backpulver bestreuen. Die zweite alte Zeitung drüber packen und auch mit Regenewasser patschnass machen. Ein oben drauf gelegter Stein hält das Ganze über Nacht zusammen. Diese Zeit wird auch zum Verseifen der anhaftenden Fettreste gebraucht. Am nächsten Tag Stein und Zeitungen entfernen, Grillrost wieder mit Regenwasser gut nass machen und mit der Kunststoff-Spülbürste die verseiften Fettreste entfernen (was jetzt ziemlich einfach ist, denn die lassen sich gut abwischen). Nochmal abspülen und mit dem Küchenpapier trocken wischen: Fertig!
Guter Tipp, ich hatte das etwas abgewandelt und ohne deine Erklärung des Verseifens schon mal irgendwo gelesen, aber noch nie ausprobiert.
Deinen Hinweis zum Anzünden des Grills werte ich mal als Satire. Ich bevorzuge einen Anzündkamin mit wachsgetränkten Holzspänen darunter.
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Ähem… – den Grill zünde ich wirklich so an! Das funktioniert!
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Zitat: „und wenn der Grill stehen bleibt, dann brennt er auch 🙂 .“
Und wenn er nicht stehen bleibt war die Spiritusdosis zu groß.
Auf jeden Fall ist das auch eine Methode um gleichzeitig lästige Körperbehaarung zu dezimieren 🙂
Bis vor Jahrzehnten (ich habe ungefähr dein Alter) habe ich das auch so gehandhabt wie du. Bis ich einmal – ich war wahrscheinlich zu langsam oder der Spiritus zu viel – Zentrum der Explosionswolke war. Augenbrauen, Schnauzer und ein Teil der Kopfbehaarung waren danach ziemlich angegriffen. Seitdem gilt für mich nur noch: Safety First!
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