Alle Langeooger mögen mir diesen Beitrag verzeihen, aber es war wirklich zu verlockend, den Wasserturm zu demontieren … Also: Worum geht’s? Es geht darum, Objekte einfach verschwinden zu lassen, denn ein Bild lügt mehr als tausend Worte und ratz-fatz hat man dann mal so eben nebenbei Fake News produziert. Selbstverständlich kann man die Methode aber auch verwenden, um störende Objekte aus einem Foto heraus zu retuschieren. Als Software kommt GIMP ab Version 2.10 zum Einsatz, denn in den Vorläufer-Versionen ist das zur Feinarbeit notwendige „Heilen“-Werkzeug (s. u.) noch nicht verfügbar.

Das Ursprungsbild zeigt den 1909 erbauten Wasserturm von Langeoog, heute das Wahrzeichen der Insel, von den Kaapdünen aus gesehen.
Mit „Datei/ Öffnen“ wird das Ausgangsbild unter GIMP geladen. Im Ebenenfenster mit der rechten Maustaste draufklicken und „Ebene duplizieren“ wählen. Weiter geht es erst einmal mit dieser kopierten Ebene. Man klickt im Werkzeugkasten das Auswahlwerkzeug (für die rechteckige Auswahl) an und zieht mit gedrückter linker Maustatse einen Auswahlrahmen möglichst unmittelbar neben dem zu ersetzenden Objekt auf. Dieser Rahmen sollte möglichst nicht viel größer als das Objekt sein, denn dadurch halten sich die später notwendigen Feinarbeiten in recht erträglichen Grenzen. Da er unmittelbar neben dem Objekt aufgezogen wird entsteht später auch der am natürlichsten wirkende u. d. h. wirklich passende Hintergrund.

Der Auswahlrahmen ist hier gerade so groß, dass er den Wasserturm zu ersetzen vermag.
Weiter geht es mit dem Ebenenfenster. Hier erfolgt der Rechtsklick auf die kopierte Ebene und in der sich öffnenden Drop-Down-Liste wird „Ebenenmaske hinzufügen“ ausgewählt, woraufhin eine Dialogbox erscheint. In der aktiviert man „Auswahl“ und bestätigt mit „Hinzufügen“.

Das Hinzufügen der Auswahlmaske.
Im Ebenenfenster stehen daraufhin Ebene und Auswahlmaske nebeneinander.

Ebene und Auswahlmaske.
Mit „Auswahl/ Nichts“ wird die Auswahl aufgehoben und im Ebenenfenster in das Thumbnail der Ebene geklickt, so dass die jetzt anstelle der Auswahlmaske von einem weißen Rahmen umgeben ist.

Die Ebene ist wieder aktiv.
Danach im Werkzeugkasten auf das Verschiebewerkzeug klicken und mit gedrückter linker Maustaste die (jetzt unsichtbare) Auswahl über das zu entfernende Objekt schieben. Das ist anschließend zwar verschwunden, doch Kanten und Artefakte bleiben noch übrig.

Das grobe Entfernen des Objekts.
Nun beginnen die Feinarbeiten u. d. h. das nahtlose Einpassen der Auswahl in das Bild. Dazu im Ebenenfenster mit der rechten Maustaste neben Ebene und Maske klicken und in der Drop-Down-Liste „Ebenenmaske anwenden“ aktivieren. Dadurch verändert sich das Ebenenbild im Ebenenfenster und wird durch ein Transparenzmuster ersetzt.

Die Anwendung der Ebenenmaske.
Nun kann man das Radiererwerkzeug anklicken – Richtwerte für dessen Einstellungen sind Härte 15 sowie Größe 100, was aber natürlich immer vom jeweiligen Bild abhängig ist – und schon einmal beginnen, die gröbsten Kanten vorsichtig wegzuradieren. Kommt es dabei zu einem Fehler und das eigentlich bereits entfernte Objekt scheint wieder durch (das ist de facto unvermeidlich), dann lässt sich dieser Fehler mit „Bearbeiten/ Rückgängig“ oder mit der Tastenkombination [Strg][z] wieder beseitigen. Es folgt „Ebene/ Nach unten vereinen“ und für den letzten Feinschliff werden das Klonen-Werkzeug (Stempelsymbol) und das Heilen-Werkzeug (Pflastersymbol) benötigt.
Beim Klonen-Werkzeug wird mit [Strg][Linksklick] ein Quellbereich auf dem Bild ausgewählt und mittels einfachem Linksklick in den Zielbereich kopiert. Beim Heilen-Werkzeug wird gleichfalls mit [Strg][Linksklick] der Quellbereich selektiert, doch der einfache Linksklick im Zielbereich bewirkt keine Kopie des Quellbereichs, sondern vielmehr ein Verrechnen der Quelle mit den zu ersetzenden Infomationen des Bildes darunter (weshalb das Heilen-Werkzeug auch langsamer ist), so dass eine Art von Mittelung stattfindet. Für den letzten Feinschliff empfiehlt es sich unbedingt, mit [Strg][Scrollrad] in das Bild hinein zu zoomen. Vermittels beider Werkzeuge – mal ist Klonen und mal ist Heilen geeigneter – werden nun die letzten noch verbliebenen Ränder Stück für Stück nachbearbeitet (zur Rücknahme etwaiger Fehler vgl. oben): Fertig! Das Ergebnis exportiert man.

Der Wasserturm ist weg …

Originalbild und Retusche.

Nun nur noch ein passender Text darüber gelegt und fertig sind die Fake News!
schade das so etwas nicht in echt geht.
ich glaube dann würde ich zum großen
radierer mutieren…lol, nicht wirklich aber
einige würde ich mir schon fort wünschen.
egal….wieder gut erklärt und ein guter tip
ist es allemal.
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