(Aus aktuellem Anlass: Dieser Beitrag ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung – den hatte ich vor sieben Jahren schon einmal bei „Quergedacht! v2.0“. Aber da er irgendwie zeitlos ist, Erkältungskrankheiten immer wieder auftreten und manche Hausmittel echt zuverlässig funktionieren …)
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Ich habe ich hier mal ein „Marke-Eigenbau“-Hausmittel gegen Erkältung, auf das ich schwöre. Klopft jeden Erreger so gründlich platt, dass der hinterher nicht mal mehr ausgestopft werden kann. Was ich selbst allerdings auch nur im alleräußersten Notfall einsetze, weil es sich um eine Art von kulinarischer Hölle handelt, die sogar einem so genanntem Chili Head einiges abverlangt. Daneben macht sich das Rezept prima zu Grill-Feten und ist ein echter Party-Kracher. Man sollte lediglich ein Telefon griffbereit haben, damit die Angehörigen des Opfers notfalls ganz schnell die 112 anwählen können.

Das Rezept ist super-einfach und ihr benötigt nur zwei Zutaten, nämlich eine Knoblauchzehe und Bhut oder Naga Jolokia (für die, denen das unbekannt ist: eins der schärfsten Chilis der Welt; darf nicht mit ins Flugzeug genommen werden da als Chemie-Waffe einsetzbar; Hautschutz sowie Schutzbrille nötig und in Afrika vertreibt man damit Elefanten). Es muss sich übrigens um eine Jolokia-Sorte handeln, weil die Dihydrocapsaicin anstelle von Capsaicin enthalten. Das kommt erst langsam (dann aber auch echt heftig) und nicht gleich so hammermäßig wie der Reaper oder sowas. Die Knofi-Zehe sauber machen und längs durchschneiden. Dann die beiden Zehenhälften komplett mit dem Jolokia-Chili bestreuen. Aufessen! Dabei langsam gut durchkauen. Schmeckt übrigens prima würzig, sofern man nicht das Bewusstsein verliert.

Was passiert ist Folgendes: Zuerst ätzt einem das Zeug Löcher in die Zunge. Zeitgleich werden Geschmacksnerven und Schleimhäute gründlich verödet. Die dabei auftretende Panikattacke niederkämpfen. Dann verwandeln sich Augen, Nase, Mund und Ohren in einen äußerst ergiebigen Wasserfall, der rund zehn Minuten lang anhält und alles so richtig durchspült. Parallel dazu baut sich ein Hustenanfall auf, der einem die Lunge nebst aller darin enthaltenen Erreger aus der Brust fetzt. Das ist sozusagen die „Grundreinigung“: Bei den Viren denaturieren die Eiweiße und die Bakterien erleiden einen explosiven Zelltod. Nach dem Runterschlucken – fühlt sich wie ein Lavastrom an – explodiert im Magen eine Wasserstoffbombe und sorgt für die Desinfektion vom vielleicht noch übrig gebliebenen Rest des Körpers.

Wenn man all das wider Erwarten überlebt haben sollte, dann ist man seine Erkältung los. Das Zeug möbelt mächtig auf, ungefähr so wie ein doppelter Espresso sehr schwarz und intravenös! Vergesst also Koks und die ganze Amphetamin-Moppelkotze, denn das hier hält euch stundenlang wach, ist vollkommen legal und dazu auch noch urgesund. Ein besseres Mittel gegen jegliche Form von Erkältungskrankheiten gibt es nicht; dabei gibt jeder Erreger klein bei! Allerdings sollte man würziges Essen schon etwas mögen … 🙂