Die beste Kamera ist immer die, die man gerade dabei hat. Bei schmuddeligem Regenwetter und Sturm überlege ich es mir dreimal, ob ich eine teure Kamera (die hin ist wenn unten das Wasser wieder rausläuft) mitnehme oder das kleine, billige 20€-Unterwasserteil, das ich mal im Angebot geschossen habe. Im sonnendurchfluteten Meer macht die ja ganz passable Aufnahmen. An Land und bei beklagenswerten Lichthverhältnissen eher weniger – aber sie macht Aufnahmen! Die allerdings bedürfen i. d. R. der Nachbearbeitung, insbesondere was die Farbdynamik betrifft. Um die Farbdynamik zu verbessern kommt die Kombination von GIMP und G’MIC zum Einsatz – also die Installerversionen der jeweiligen Software.


Das seitens der Billigknipse gelieferte Originalbild.

Wie verbessert man die Farbdynamik? Das funktioniert schnell und simpel. Dazu sind folgende Schritte nötig:
– Das Bild wird mit „Datei/ Öffnen“ unter GIMP geladen.
– Man klickt auf „Filter/ G’MIC-Qt/ Colors/ Simulate Film“.
– Als Einstellungen werden „Category: Slide Color“ sowie „Preset: Fuji Velvia 50“ gewählt.
– Im Bedarfsfall passt man jetzt noch „Brightness“, „Contrast“ und „Saturation“ etwas an.
– Der Klick mit der rechten Maustaste auf das Vorschaubild zeigt den Unterschied.
– Sobald man die Filterung für ausreichend hält wird sie mit dem Button „OK“ bestätigt und das Bild zurück an GIMP übergeben.
– Nun im Ebenenfenster mit der rechten Maustaste auf das Bild klicken.
– Es wird „Neue Ebene“ mit der Einstellung „Füllung Transparenz“ selektiert und mit „OK“ bestätigt.
– Nun unter dem Werkzeugkasten auf die Vordergrundfarbe klicken und in der sich öffnenden Dialogbox eine zur Bildstimmung passende Farbe wählen (also bspw. Blau für ein Bild vom Meer, Orange für ein Herbstbild, Rot für einen Sonnenuntergang, Grün für Wald oder Frühling usw. – ggf. muss hier etwas experimentiert werden; hier im Beispiel wurde ein schmutziges Blau gewählt).
– Anschließend die Vordergrundfarbe mit gedrückter linker Maustaste ins Bild ziehen (es verfärbt sich vollflächig; hier im Beispiel also blau).
– Die Deckkraft dieser Ebene auf einen Wert zwischen 5% und 15% reduzieren (ausprobieren; weniger ist mehr).
– Im Bereich „Modus“ über dem Ebenenfenster weit nach unten Scrollen und dort „LCH-Buntheit“ anklicken.
– Nun noch „Ebene/ Nach unten vereinen“ wählen.
– Das Bild ist jetzt i. d. R. zu dunkel und daher „Farbe/ Farbton/Sättigung“ aufrufen.
– Dort die „Helligkeit“ korrigieren (also aufhellen) und mit „OK“ bestätigen.
– Das fertige Ergebnis wird exportiert.


Das Bild mit der verbesserten Farbdynamik.

Einen Nachteil hat diese recht schnelle und einfache Methode allerdings: Das Farbrauschen hat zugenommen und muss u. U. noch in einem weiteren Schritt korrigiert werden.