SD-Karten sind so ein typischer Gebrauchsgegenstand für alle möglichen elektronischen Geräte – und damit im Fall der Fälle auch eigentlich immer ein irgendwie sinnvolles Geschenk, sei es zu Geburtstagen oder anlässlich der großen Jahresfeste. Klar, sowas ist absolut uncool! Aber irre nützlich … Vor allem dann, wenn man bedenkt, dass SD-Karten sowieso nur von begrenzter Lebensdauer sind. D. h. man kann eine bestimmte Anzahl von Schreib-Zugriffen darauf ausführen und wenn diese Anzahl überschritten wird dann ist irgendwann Feierabend. Wie bei einem abgefahrenen Reifen am Auto. Bei der Karte hilft dann auch keine Neuformatierung mehr. Derart „abgenudelte“ Karten kann man nur noch eindeutig markieren – z. B. durch Lochen und Abheften – und das war’s dann.
Selbstverständlich gibt’s auch noch andere Faktoren, welche die Lebensdauer einer Speicherkarte herab setzen – Elektrostatik (es lebe der Teppich und die Gummisohlenschuhe), Feuchtigkeit (Wasser und Elektrik ist immer bäh) oder einfach nur verschlissene Kontakte. SD-Karten sind bei entsprechender Vorsicht und seltener Benutzung prima zur langfristigen Aufbewahrung von Daten (bspw. Bilder, Musik, Filme) geeignet, doch im ständigen Laufwerks-Dauerbetrieb muss man sie zwangsläufig als Verschleißteile ansehen. Das ist wie mit der Rolle Klopapier, wo am Ende „error 404 – page not found“ erscheint – bloß eben „auf IT“ 😉 . Dann muss Ersatz her und es stellt sich die Frage: Welche Karte brauche ich und welche Karte ist überhaupt kompatibel? Die nachfolgende Tabelle zeigt ein paar der Unterschiede auf.
Karte | Speicher | Typisches Dateisystem |
Bus- Geschwindigkeit |
SD | 8MB-2GB | FAT | bis 12,5MB/s |
SDHC | 4GB-32GB | FAT32 | bis 25MB/s |
SDXC | 32GB-2TB | exFAT | bis 25MB/s |
SDUC | 2TB-128TB | exFAT | bis 985MB/s |
Jede Karte unterscheidet sich vom Vorläufer hinsichtlich ihres technischen Aufbaus, also hinsichtlich ihrer „Innereien“. Das bringt es mit sich, dass Kartenlesegeräte zwar hinsichtlich des Lesens und Schreibens von Daten grundsätzlich abwärts-, aber NICHT aufwärtskompatibel sind. D. h. wenn man ein uraltes Lesegerät für die Kartentypen SD und SDHC hat, dann streckt das eine weiße Fahne raus, sobald man da eine SDXC- oder gar SDUC-Karte reinschiebt. Umgekehrt kann man mit dem SDXC-Lesegerät aber auch SD und SDHC problemlos lesen und beschreiben. SD-Karten findet man heute eigentlich nur noch in Uraltgeräten und in einigen Wildkameras. SDHC ist sehr viel verbreiteter, gerade im Bereich der Unterhaltungselektronik (Smartphones, MP3-Player, einfache Kameras o. ä.). SDXC-Karten eignen sich insbesondere für Mittelklasse-Kameras und für Videoaufnahmen (sofern die Aufnahmegeräte SDXC unterstützen), weil hier sehr viele Daten in sehr kurzer Zeit geschrieben werden müssen – reicht die Schreibgeschwindigkeit im Aufnahmegerät nicht aus, dann ist der Abbruch der Aufnahme die Folge (Videoaufnahme wird beendet oder Serienbildfunktion der Kamera steigt aus). SDUC schließlich benötigt man eigentlich nur für das Drehen von Videos mit einer Auflösung von 4K und mehr (ab 3840*2160px aufwärts).
Je nach Bauart, innerem Aufbau und auch Hersteller zeigen die Karten unterschiedliche Schreib-Lese-Geschwindigkeiten. Um die Karten überhaupt miteinander vergleichen zu können dient daher die Bus-Geschwindigkeit, welche allerdings nie der realen Schreib-Lese-Geschwindigkeit entspricht, sondern stattdessen immer deutlich höher liegt (Richtwert Faktor 1,5-2). Die Geschwindigkeitsklassen weisen darauf hin, ob eine Karte schnell oder langsam ist – je höher die Klasse, desto schneller. Bei SDHC unterscheidet man zwischen Class 2, Class 4, Class 6 und Class 10. Persönliche Erfahrungswerte: Alles unter Class 10 kann man getrost gleich liegen lassen und ab SDXC braucht man sich als Nicht-professioneller Filmemacher keinen Kopf um die Geschwindigkeit mehr zu machen!
Daneben sind heute bei den Karten nur noch zwei Bauformen sehr verbreitet, nämlich die SD-Bauform (große Karte, häufig z. B. bei Kameras) und die MicroSD-Bauform (kleine Karte, häufig z. B. bei Smartphones). Die MicroSD-Bauform wird aber oftmals mit einem Adapter verkauft, so dass sie die SD-Bauform zu ersetzen vermag. Das Adapterverfahren weist darüber hinaus noch einen Vorteil auf: Werden zuerst aufgrund von häufigen Kartenwechseln die Kontakte verschlissen, dann ist normalerweise lediglich der Adapter hinüber und die Daten auf der Karte sind noch in Ordnung.
Was folgt daraus für den Kauf von Speicherkarten? Günstig ist nicht unbedingt auch gut, denn alle oben genannten Faktoren wirken sich selbstverständlich auf den Preis aus. Wenn es um Karten für ein spezielles Gerät geht (z. B. Kamera von vor 2007, Wildkamera, Profi-Video-Kamera o. ä.) dann kaufe man gemäß der in der Bedienungsanleitung angebenen Spezifikationen. In allen anderen Fällen muss man eigentlich nur in Erfahrung bringen, ob das Gerät SDHC oder SDXC unterstützt. Weiß man das nicht dann ist man mit SDHC Class 10 am besten bedient und mit MicroSD im Adapter immer auf der sicheren Seite. Welches Speichervolumen gerade unterstützt wird hängt selbstverständlich auch vom jeweiligen Gerät ab und mit 32GB kann man bei SDHC und SDXC eigentlich nichts falsch machen (viele Geräte unterstützen nur max. 32GB). Es empfiehlt sich ohnehin dringend, lieber mit mehreren kleinen als mit einer großen Karten zu arbeiten: Das minimiert das Risiko von Datenverlusten wenn die Karte irgendwann unausweichlich den Geist aufgibt!
Das sind sehr interessante Informationen, herzlichen Dank dafür!
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Keine Ursache!
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